Im Rahmen des Erasmus-Programms hatten wir in den Herbstferien die Gelegenheit, einen einwöchigen Sprachkurs im - zu dieser Zeit von sintflutartigen Regenfällen heimgesuchten - Süden Spaniens zu besuchen. Glücklicherweise war die Lage an unserem Zielort Malaga nicht ganz so dramatisch wie andernorts.
Der Kurs war darauf ausgelegt, unsere Spanischkenntnisse zu verbessern und gleichzeitig die spanische Kultur und Lebensweise kennenzulernen. Malaga, die zweitgrößte Stadt Andalusiens, bot die ideale Kombination aus Kultur, Geschichte und einer lebendigen Atmosphäre, die das Lernen und den Aufenthalt zu einem einmaligen Erlebnis machte. Die Klassen mit 6-8 Lernenden wurden nach Sprachlevel unterteilt, sodass jeder Teilnehmer optimal gefördert wurde. Die Kursinhalte umfassten Grammatik, Konversation, Hör- und Leseverständnis sowie kulturelle Themen. Besonders wertvoll waren die interaktiven Einheiten, in denen wir Alltagssituationen wie Einkaufen und Restaurantbesuche durchspielten. Dadurch konnten wir uns gut auf die Praxis vorbereiten und unser Selbstbewusstsein im Spanischsprechen verbessern. Den Lehrkräften gelang es, eine entspannte und dennoch konzentrierte Lernatmosphäre zu schaffen. Regelmäßige Hausaufgaben und Tests dienten dazu, den Lernfortschritt zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Teilnehmer das Kursziel erreichten. Neben dem Sprachunterricht organisierte die Schule auch kulturelle Aktivitäten und Ausflüge, die uns die Möglichkeit gaben, Malaga und seine Umgebung besser kennenzulernen. Wir besuchten Sehenswürdigkeiten wie die Alcazaba, das Castillo und den botanischen Garten. Ein Höhepunkt war der Tagesausflug nach Cordoba, wo wir die berühmte Mezquita besichtigen konnten. Diese Exkursionen waren nicht nur kulturell bereichernd, sondern boten auch die Gelegenheit, das im Unterricht Gelernte in realen Situationen anzuwenden.
Der Sprachkurs in Malaga war eine wertvolle Erfahrung, die weit über das reine Sprachenlernen hinausging. Der Aufenthalt in einer fremden Kultur und der Austausch mit anderen Erasmus-Teilnehmern aus verschiedenen Ländern haben unseren Horizont erweitert und unsere interkulturellen Kompetenzen gestärkt.
Dank des Erasmus Plus Programms hatte ich die Möglichkeit, an einem intensiven Sprachkurs bei der Italian Academy in Syrakus auf Sizilien teilzunehmen. Der Kurs ermöglichte mir große Fortschritte im Gebrauch der italienischen Sprache. In allen Sprachfertigkeiten – Sprechen, Hören, Lesen und Schreiben – konnte ich mein Niveau signifikant verbessern. Dies lag nicht nur an der professionellen Unterrichtsgestaltung, sondern auch an der täglichen Praxis in einer authentischen Umgebung.
Syrakus, eine Stadt mit reicher antiker Geschichte, war ein idealer Ort, um die italienische Sprache und Kultur intensiv zu erleben. Neben dem Sprachunterricht bot sich die Gelegenheit, viele Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, darunter das berühmte griechische Theater, der Domplatz und die Altstadtinsel Ortigia. Die Atmosphäre der Stadt und die Möglichkeit, das antike Erbe hautnah zu erleben, förderten nicht nur meine sprachlichen, sondern auch meine kulturellen Kenntnisse. Ein besonderes Highlight war die Erkundung der Umgebung von Syrakus. So konnte ich die Städte Catania und Taormina besuchen und sogar den beeindruckenden Vulkan Ätna aus nächster Nähe erleben. Diese Erfahrungen haben das Verständnis für die sizilianische Kultur und die landschaftliche Vielfalt dieser Region vertieft. Ein weiterer faszinierender Aspekt war die kulinarische Seite Siziliens. Ein Besuch auf dem lebhaften Markt bot Einblicke in die lokale Esskultur, und die zahlreichen Bars und Restaurants luden dazu ein, die Vielfalt der italienischen Küche zu probieren. Die sizilianische Gastronomie – von frischem Fisch bis hin zu traditionellen Desserts – war ein unvergesslicher Teil des Aufenthalts.
Besonders bereichernd war auch der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa, die ebenfalls am Kurs teilnahmen. Diese internationalen Begegnungen führten zu einem spannenden kulturellen Austausch und bildeten eine wertvolle Basis für ein zukünftiges Netzwerk innerhalb der europäischen Bildungslandschaft. Mein Dank gilt dem Erasmus Plus Programm für diese wertvolle Möglichkeit sowie meiner Kollegin Anna Schafbauer und unserem Konrektor Martin Kerscher, die das Programm an unserer Schule so engagiert betreuen und fördern.
È un vero piacere imparare questa bellissima lingua in un paese
così meraviglioso! L’energia e la motivazione che si ottengono
qui, nell’applicare ciò che si impara ogni giorno, sono uniche.
Questa esperienza non solo arricchisce le competenze
linguistiche, ma alimenta anche la passione per la cultura e le
persone di questo luogo speciale. Tornando a casa, porterò con
me tutto ciò che ho appreso e desidero condividere questa
passione con i miei studenti, trasmettendo loro non solo la
lingua, ma anche l’amore per l’Italia e per la sua
straordinaria gente.
Grazie Italia. Grazie Erasmus.
Warum zeigen finnische Schülerinnen und Schüler im internationalen Vergleich stets topp Leistungen? Was machen Schulen im Norden anders? Im August 2024 machte ich mich im Rahmen von Erasmus+ auf den Weg, dieses Geheimnis zusammen mit einer 11-köpfigen internationalen Lerngruppe zu lüften.
Für einen ersten Eindruck von Land und Leuten lotste uns die Kursleitung per App durch die verregneten Straßen Helsinkis, um bei Einheimischen nachzufragen, warum sie zu den glücklichsten Menschen der Welt zählen. Die verblüffende Antwort quer durch alle Altersschichten lautete: „Wegen unseres Schulsystems“ – dicht gefolgt vom Gesundheitssystem. Ob die verwendete Tracking-App, die wie viele weitere ihren festen Platz im schulischen Alltag hat, auch unseren Datenschutzbestimmungen genügen würde, wage ich zu bezweifeln. Die Finnen sind da deutlich entspannter und entscheiden über den Einsatz digitaler Medien nach Sinn und Zweckgebundenheit, die Frage nach dem Serverstandort und Ähnlichem hat hier zurückzustehen. Die schulische Ausrichtung weist viele weitere deutliche Unterschiede zu Bayern auf. So bestimmen die einzelnen Schulbezirke beispielsweise selbst, wann Ferien sind oder wie Lehrpläne ausgestaltet werden. Dabei spielt der Aufenthalt im Freien eine große Rolle. Die meisten Schulen in Finnland verbringen wöchentlich mindestens einen Tag in der Natur und versuchen dabei fächerübergreifend Lerninhalte zu vermitteln. Was außerhalb eines Klassenzimmers gelernt werden kann, wird auch nach draußen verlagert. Lernen, gekoppelt mit Bewegung, Pausen, frischer Luft und viel 1:1-Zeit mit dem Lehrer – so macht Schule Spaß. Im Sommer wie im Winter. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Die Bilder von ganzen Schulklassen auf zugefrorenen Seen oder im hüfthohen Schnee waren beeindruckend. Heftigster Regen bei strahlendem Sonnenschein scheint niemanden zu stören. Eine völlig neue Erfahrung. Museen und Büchereien sind weitere beliebte Unterrichtsorte und bieten auf den Lehrplan abgestimmte und von pädagogischen Kräften durchgeführte Programme an, die der Lehrkraft die Möglichkeit geben, ihre Lerngruppe zu beobachten und auf Kinder bei Bedarf individuell einzugehen. Sehr häufig wird die beeindruckende Stadtbücherei in Helsinki von Schülern besucht. Auf drei Stockwerken mit Dachterrasse, Café und Workspaces lädt sie zum stundenlangen Verweilen ein. Der Besuch ist selbstverständlich kostenlos für alle – die Bücherei ist für Finnen Symbol der Gleichberechtigung und möchte jedem Bürger den Zugang zu teuren Gebrauchsgegenständen ermöglichen. Wer möchte kann sich im 3-D-Druck, im Erstellen von Plakaten bis DIN A-0, an der Nähmaschine, im Tonstudio oder in einer voll eingerichteten Küche verwirklichen. In die eigentliche Bücherei im Obergeschoss ist eine Kinderbetreuung integriert, zwischen den Regalreihen stehen echte Bäume und bisweilen kreuzt ein Roboter den Weg, der Bücher an ihren Bestimmungsort bringt.
Die unglaublich moderne, pulsierende Stadt Helsinki beeindruckt mit einem allzeit pünktlichen und hervorragend ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Bargeldgebrauch wirkt für Finnen befremdlich, Handy und Kreditkarte ersetzen sämtliche Bustickets, Eintrittskarten oder Stadtpläne. Wenn man die Stadt verlässt, findet man sich in einer ganz anderen Welt wieder, in der Welt der Fischerdörfer, der riesigen Seen, Wälder und einsam gelegenen roten Holzhäuschen. Doch auch hier wird Parken minutengenau über diverse Apps abgerechnet. Kulturell, landschaftlich und bildungspolitisch ist Finnland definitiv eine Reise wert, der gewonnene Einblick wird meine unterrichtlichen Konzeptionen sicherlich beeinflussen.